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Welcome to Chinatown.

von Simone Wunderlin (Kommentare: 0)

Brees Apartment.

So und jetzt beginnt das wahre Abenteuer. Ich bin allein. Maren ist zum Haus am See weiter nach Boston gereist, geniesst Komfort und Grosszügigkeit. Und ich bin vom East Village weiter nach Chinatown gezogen. In ein winziges Apartment. Zu zweit, manchmal auch zu dritt wohnen wir auf etwa 30-35 Quadratmetern. Ich bin zu Gast bei Bree, einer jungen Kalifornierin, die seit 6 Jahren in New York lebt. Sie tanzt Modern Dance und studiert Umwelttechnologie. Die Wohnung ist sauber und gemütlich. Die Genialität entfaltet sich einem erst mit der Zeit, es ist alles extrem praktisch und durchdacht eingerichtet, ansonsten würde man das gar nicht hinbekommen. Mein Zimmer ist auf jeden Fall winzig mit Hoch-Queen-Size-Bett, super praktisch und süss eingerichtet und ich schlafe recht gut. Von oben höre ich zwar Gepolter, aber das kenn ich schon von zu Hause. Ohrstöpsel helfen da wunderbar.

Mein erster Eindruck von Chinatown? Verstörend. Hilfe, ich bin in China gelandet. Niemand spricht Englisch, ein totales Gewusel und Chaos. Aber man gewöhnt sich so schnell daran, es ist unglaublich. Und schon nach ein paar Stunden beweg ich mich hier, als hätte ich nie etwas anderes getan.

Aber die alten Chinesinnen im Haus, die ich antreffe, gehören eher zur griesgrämigen Sorte. Freundlich geht anders.

Das absolute Highlight dieser Wohnung ist das Rooftop. Eine geniale Rundumsicht auf andere Häuserdächer, den Financial District und auf Midtown und ja, ich sehe von hier das Empire State Building. Sorry für die schlechte Bildqualität, aber das krieg ich bei Nacht einfach nicht besser hin. 

Services.

Neben wirklich aussergewöhnlichen Cafés und Shops habe ich für mich jetzt auch den Kleider-Service entdeckt. Nach einer Woche neigte sich mein Vorrat an sauberer Kleidung langsam dem Ende zu. Bree empfahl mir einen Laundry Service direkt um die Ecke. Auf meine Frage, ob das nicht ein komisches Gefühl sei, so mit der Unterwäsche und so, meinte sie nur, ja das denke man anfänglich, aber wenn man dann die saubere Wäsche schön gebündelt und gebügelt vor sich hätte, verliere sich dieses Gefühl ganz schnell. Und tatsächlich, um 13 h gebracht und um 19 h mein sauberes Bündel abgeholt für 8$ - Wahnsinn! Will ich auch haben in Basel!

Neuste Yummie-Entdeckung.

Da dreh ich so meine ersten Runden im Quartier - Chinatown, little Italy, NoLita und bleib stutzig stehen. Was ist das? Rice to riches? Ich lese "no skinny bitches" und weiss, hier bin ich richtig. Zuerst mal das ganze Konzept, einladend, stylish, einfach toll, das haben die Amerikaner drauf. Es sieht alles so extrem ansprechend aus. Das Prinzip ist recht einfach, es gibt unzählige Sorten Reispudding mit so originellen Namen wie "The Edge of Rum Raisin” und “Coconut Coma”. Die Konsistenz ist eher cremig und dazu gibt es noch eine riesige Auswahl an Toppings. Man wählt und zahlt für eine einzelne Portion mit einem Topping etwa $9, erhält das ganze in enem total süssen tupperwareähnlichem Gefäss mit Löffel im gleichen Design, das man auf keinen Fall wegwerfen will. Ich wähle Cookie and Cream und als Topping Buttered Crumbles. Überall stehen Sprüche wie "stressed spelled backwards means dessert", "if you want to look young and skinny, hang out with old fat people" und "Diets? We don't need no stinkin' diets." - nun das ist das Konzept, wenn schon Kalorienbomben, dann soll auch nix beschönigt werden. Und sicher ist, dass ich nicht allzu oft hier hingehen darf. Aber es schmeckt göttlich! Ich bin nun wirklich kein Freund von Reispudding, aber das war der beste, den ich je hatte. Es ist aber so reichhaltig, dass ich nur die Hälfte essen konnte, der Rest war dafür am nächsten Morgen ein Superfrühstück! Und während ich das schreibe, läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Yummie!

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