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Umzug nach Brooklyn.

von Simone Wunderlin (Kommentare: 0)

Verabschiedung von Stark.

Ich wachte auf und fühlte mich echt krank. Aber es half nichts ich musste aufstehen und packen. 

Plötzlich war auch Stark wieder präsent und wollte mich umsorgen. In der Nacht hatte er mir schon eine Mail geschrieben, dass ich um 12 h auschecken müsse... wir wohnen ja nur im selben Apartment. 

Es klopfte an meine Tür, Stark bot mir Eiskaffee an und wollte sich unterhalten. Mir war zwar nicht danach, weil ich mich einfach schlecht fühlte, aber nahm das Angebot an, wenn er sich schon so nett bemühte. Jedenfalls ohne grosses Aufhebens holte er seine Gitarre hervor und spielte mir ein paar Songs. Es fühlte sich eine wenig so an, als gehöre dies zum üblichen Abschiedsritual. Meine Zeit lief mir langsam davon. Aber er war wirklich gut und die Songs gefielen mir. Als ich fertig war mit Packen, trug er mir sogar meinen schweren Koffer die Treppe runter und rief mir ein Taxi. Ich war so froh. Ja, auf den Anfang und das Ende kommt es an, dann vergisst man das Merkwürdige in der Mitte schnell wieder.

Die Fahrt im Taxi nach Brooklyn zog sich hin. Es war wieder brütend heiss und ich wollte nur ins Bett. Als wir endlich ankamen hatte ich Glück, auch der Taxifahrer trug meinen schweren Koffer die Treppe zum Eingang meines neuen Heims hoch.

Ich bin ein Glückskind.

In Empfang nahmen mich die beiden Söhne, Khalil und Jamal, der Hausbesitzerin Liz. Sie zeigten mir alles und trugen mir meinen Koffer auch diese Treppen hoch. Und erneut, ich war so froh. Ich hatte ein kleines Zimmerchen gebucht, was ja ok war, jedenfalls freundlich und sauber. Gleich daneben war ein grosses Zimmer mit Queensize-Bed und Sofa und auch sonst sehr gemütlich. Ich bedauerte ein wenig, nicht dieses Zimmer gebucht zu haben. 

Ich versorgte mich endlich in einer Pharmacy mit Medikamenten. Beratung gibt es da nicht, man wählt einfach aus riesigen Regalen das aus, was man für das Richtige hält. Danach erkundete ich noch ein wenig die Nachbarschaft und ging dann zurück zum Haus.

Das Haus ist der Hammer, ein wunderschönes Brownstonehaus, stilvoll und gemütlich eingerichtet, ein lebendiges Chaos wie es Teenager eben machen. Eine tolle neue Küche, 3 Stockwerke, neue Bäder, hohe Decken und Stuckaturen, die Zeugnis über das Alter dieses Hauses ablegen. Es ist riesig und in einem wunderschönen Quartier gelegen, mit lauter alten Backsteinhäusern, die diese speziellen Treppen vom Troittoir zum Hauseingang im ersten Stock haben, auf die stehe ich nämlich... ein wenig. Wieder einmal Glück gehabt - ein schmuckes und sicheres Quartier.

Ich verbrachte noch ein wenig Zeit im süssen kleinen Garten, am Abend traf auch Liz ein. Sie ist ein wenig spröde, aber sehr sympatisch. Sie bot mir ihr Velo an für die Zeit, während ich hier bin. Das ist super, die Citibikes kann ich nämlich nicht in ganz Brooklyn nutzen, da es auf einmal aufhört mit den Stationen. Kurz bevor ich hochgehen wollte, meinte Liz, ich könne auch das grössere Zimmer haben. Yeah!! Khalil, der jüngere Sohn, husch hochgeschickt um das Bett frisch anzuziehen. Ich habe mich so gefreut, da hab ich sehr gerne meine Sachen nochmals gezügelt. Ich bin ein Glückskind.

Das war jetzt das ideale Krankenzimmer für mich. Ich schlief mit Hilfe der wahrscheinlich viel zu starken Medikamente schnell ein und gut durch. Am nächsten Tag wollte ich eigentlich zum Rockaway Beach fahren. Aber als ich aufwachte, fühlte ich mich immer noch schlecht, dass ich beschloss den ganzen Tag im Bett zu verbringen. Was ich dann natürlich nicht getan habe. Das ist ja meine letzte Woche, da muss noch etwas gehen. Aber heute sehr gemächlich.

Auch eine Katze bewohnt übrigens dieses Haus. Rogue - gesprochen Roggi. Ein hübscher Kerl, erinnert mich sehr an meine schon länger verstorbene Katze Indie, das war auch ein kleiner Teufel. An Laszlo kommen sie alle nicht heran.

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