Blog

Kelis - the Webster Hall.

von Simone Wunderlin (Kommentare: 0)

Kelis und andere Abenteuer.

So, heute waren die Handwerker da. Bree hat nun nach 6 Monaten endlich wieder Gas für den Herd. Aber man nimmt hier vieles hin für ein gutes Apartment. Ohne Airbnb könnte sie niemals hier leben. Ich bin echt gespannt, wie mir nach all den winzigen Apartments meine Wohnung zu Hause vorkommt. Wie eine riesige Suite? Auch gut.

Heute morgen war ich in China Town zur Massage, meine Rücken und meine Beine sind nach all dieser Lauferei - ja ich laufe immer noch - am Punkt kurz vor dem Übergang, wenn Muskeln zu Beton werden. Oh und was tat mir diese Massage gut. Es war zwar in einem etwas zwielichtigen Keller, da mir die Damen aber von Bree empfohlen wurde, hatte ich genug Vertrauen. Und tatsächlich, die Masseurin hat ihren ganzen - jawohl ganzen - Körper eingesetzt, so etwas habe ich noch nie erlebt, mit einer unglaublichen Kraft und Geschmeidigkeit. Mmmmh will noch mehr. Aber ich war zumindest gerüstet für den Abend.

Davor gab es noch einen Zwischenhalt - natürlich in meinem momentanen Lieblingscafé. Nach der obligaten Stunde, ich wollte grad aufbrechen, brach ein derartiges Gewitter los, dass ich einfach nicht von da wegkam ohne komplett durchnässt nach Hause zu kommen. Also wartete und wartete ich, es wollte einfach nicht mehr aufhören, langsam wurde es knapp fürs Konzert. Endlich entschloss ich mich ein Taxi zu nehmen, obwohl das Apartment zu Fuss  höchstens 1 km entfernt war. Ein Taxi hielt gleich, ich erleichtert, wir stehen im Stau, ich langsam ungeduldig, das Taxometer zählt, wir bewegen uns keinen Fleck, endlich gehts weiter, er fährt und fährt und ich denke, wo fährt der denn hin. Und gerade als ich was sagen will, hält er vor einem Haus, hier wären wir. Ich, das ist aber nicht Forsythe 62,  er daraufhin, doch, doch, sein Navi sage, das wäre es. Ich, naja ich wohne da, ich weiss wohl wie das aussieht. So ging es dann noch eine Weile hin und her und er hatte gar keine Freude, als ich ihm ein Navi-Update empfahl. Letzendlich gab er nach, ich wies ihm den Weg (jawohl ich, die Odysseusin) und wir erreichten die echte Forsythe 62. 

An dem Punkt, schon richtig spät dran, war ich ein wenig im Zweifel, ob ich wirklich alleine an dieses Kelis-Konzert gehen sollte. Im Apartment drin erwartete mich der Freund von Bree mit einer Horde weiterer Leute und einem kleinen Hund, der für die nächsten Tage auch Gast sein wird. Kurzum, auf den wenigen Quadratmeter war das einfach zu viel. Ich packte also meine Sachen und ging zum Konzert. 

Die Webster Hall ist toll, eine historischer Bau, der zwar 1'500 Leute fasst, die aber so angehm intim wie ein Kaufleuten wirkt. Und ich muss sagen, das Konzert war fantastisch. Ich war auf dem Balkon und hatte beste Sicht. Schon die Vorband war für mich eine Entdeckung, die ich weiter beobachten werde.  Son Little mit einer Stimme wie Caramel, toller NeoSoul, etwas für die Seele. Youtube Link weiter unten.

Und zu Kelis, die Stimme ist zweifelsohne gut und speziell, aber die Frau, die hat so eine Ausstrahlung und war so authentisch und lustig, dass man sie grad so ins Herz geschlossen hat. Und das ist nebst gutem Sound natürlich immer hilfreich. 

Es ist erstaunlicherweise recht einfach alleine an einem Konzert zu sein und ich habe mich richtig gut amüsiert. Als das Konzert fertig war, hatte ich keine Eile, denn ich wollte mich erst viel später noch mit einem Bekannten treffen, der erst an diesem Abend ankam. Also schaute ich mir so die Leute an und genoss die Atmosphäre. Auf einmal ging eine Tür auf und Kelis trat hinaus. Umgezogen, aber noch immer umwerfend. Sofort von einer kleinen Menschtraube umringt. Und ich war so nah! Leider hatte ich nicht den Mut mich näher heranzudrängeln und um ein gemeinsames Foto zu bitten, worüber ich mich jetzt ein wenig ärgere, denn da ist ja wirklich nichts dabei. Und leider habe ich damit gerechnet, dass man keine Fotoapparate mitbringen darf, sonst hätte ich nämlich nicht nur Bilder mit meiner Sch****Mobilekamera gemacht, die wirklich entsprechend aussehen.

Als der ganze Spuk nach 5 Minuten vorbei war - dachte ich, das war es jetzt - da landete ich die Treppe runter in einem Club. Ich weiss jetzt nicht, ob das in den USA normal ist, dass die Party nach dem Konzert im Club darunter weiter geht. In der Schweiz ist das jedenfalls nicht üblich und wenn, dann wird es gross angekündigt und wahrscheinlich noch Geld zusätzlich verlangt. Jedenfalls liefen auch grad einige tolle Songs und ich tanzte fröhlich mit und freute mich am Gedanken, unglaublich ich gehe alleine an Konzerte, alleine in Clubs und amüsiere mich sogar richtig gut. Da änderte sich allmählich der Stil und es wurde immer technoesker, das war dann der Zeitpunkt zum Gehen.

Nun, das Treffen mit meinem Bekannten hat nicht mehr geklappt, es war schon fast Mitternacht und er hätte erst eine knappe Stunde später nach Manhattan geschafft. Solange konnte und wollte ich nicht mehr warten. Also hiess es ab nach Hause nach Chinatown. Und gute Nacht!

 

Kelis - Rumble.

Kelis - Milkshake.

Son Little - Your Love will blow...

Zurück

Einen Kommentar schreiben