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Hallo Velo.

von Simone Wunderlin (Kommentare: 1)

Odyssee im East Village.

Nach einer sehr unkomplizierten, leichten Reise, drei tollen Filmen (Anchorman 1 + 2 und Secret Life of Walter Mitty - alle wirklich empfehlenswert!) und einem unglaublich problemlosen Zolldurchgang, bin ich endlich nach all den emotionalen Wochen zuhause in New York City angekommen. 

Das Apartment... naja... ich gewöhne mich langsam dran. Etwas schäbig, etwas laut, etwas schmutzig. Bin gespannt, was Maren sagt, wenn sie morgen ankommt oder ob das nur der Eindruck einer Übermüdeten ist. Tatsache ist jedenfalls, dass unten eine Party gefeiert wird. Schweizer Zeit wäre nun bereits nach 2 h morgens, deshalb ist es für mein Empfinden vielleicht ein wenig laut... 

Die Gegend hab ich bereits erkundet. Zuerst zu Fuss. Hab mich verlaufen und dachte schon, ich müsste jetzt ein Taxi zurück nehmen. Dafür einen tollen Markt entdeckt: Essex Street Market.

Aber 1. Erkenntnis: Es gibt eine böse Seite und eine gute Seite im East Village. Die gute Seite hat lauter fröhliche Menschen, orginelle Geschäfte, Galerien und Kneipen. Die dunkle ist voller Abfall, zwiespältigen Gestalten und trostlosen Strassen. Der fröhliche Grundtenor fehlt, aber wenn man das bemerkt, ist man schon mitten drin. Mmmh,  mit dem Velo ist das alles doch wesentlich einfacher.

Denn in New York gibt es seit einiger Zeit ein Velomietsystem. An einer Station holst du dir das Velo und an der nächsten kannst du es wieder deponieren, und dies in einem engen Netz über die ganze Stadt verteilt.

Nach x vergeblichen Versuchen - meine Visa wurde nicht akzeptiert - ich wollte gerade aufgeben, konnte ich dank der Hilfe eines wirklich sehr netten New Yorkers doch noch ein Velo lösen. Erleichterung. NIcht umsonst habe extra meinen sehr hässlichen Velohelm aus der Schweiz mitgenommen.

Mein Velo zu hause ist ein wenig luxuriöser, aber man gewöhnt sich sehr schnell an das blaue Mietvelo. Und nach einiger Zeit habe ich sogar entdeckt, dass es tatsächlich Velowege gibt. Es ist allerdings nicht klar, ob man links oder rechts überholt, geteilt wird mit Skateboardfahrern und es gibt Gegenverkehr trotz Richtungsanzeige.

Ich bin nun wirklich nicht sicher, ob es daran liegt, dass ich jetzt bald 24 Stunden auf den Beinen bin oder es hier tatsächlich recht verwirrend ist. Trotz meinem wirklich ausgezeichneten Orientierungssinn (wirklich!), hab ich mich ständig verfahren. Immer wenn ich dachte, ach ja, jetzt blick ich es, war ich wieder total verloren. Es hat sich echt ein wenig angefühlt, also ob mir jemand einen Streich spielt, Schilder austauscht, Strassenbilder verändert und möglicherweise auch ganze Stücke gedreht hat. Jedenfalls weiss ich nur, es gibt eine gute Seite und eine böse. Im Moment ist es noch sehr willkürlich, wann ich wo lande. Mit dem Velo geht es dann ja leicht. Fahren, einfach fahren, bis wir wieder bei den Guten sind. Die Station nahe unserem Appartment habe ich glücklicherweise wieder gefunden. Test 1 bestanden.

So und nun geh ich noch auf der guten Seite etwas kleines essen. 2 Stunden will ich noch aushalten, so kann ich meiner Theorie nach Jetlag vermeiden. Mal sehen.

Und morgen kommt Teil 2. Ich bin gespannt, von welcher Seite sich mir das East Village dann offenbart.

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Kommentar vonVelo

Hallo Simone.

Antwort von Simone Wunderlin

Hallo Velo. Dass du auch Internet kannst... ;-)